Fallbeispiele
Liebe Eltern!
In einer immer komplexeren Welt, verändern sich auch die Entwicklungsbedingungen unserer Kinder – nicht immer zu deren Vorteil. Neben aller scheinbaren Unübersichtlichkeit gibt es aber auch essentielle Bedingungen, die normale kindliche Entwicklungsverläufe ermöglichen.
Die folgenden Ausführungen sollen Ihnen als Anregung und Unterstützung dienen. Sie orientieren sich an den neuesten neurowissenschaftlichen und entwicklungspsychologischen Forschungsergebnissen und sind erstellt in Anlehnung an entsprechende Veröffentlichungen der American Academy of Pediatrics („Healthy Minds“).
Zentrale Befunde:
- die Bindung zu Ihrem Kind ist das Fundament für eine normale und gesunde Entwicklung
- die kindliche Entwicklung resultiert sowohl aus dem, was es von Natur aus mit sich bringt, als auch aus den Beziehungserfahrungen die es im Laufe seiner Entwicklung macht
- alle Entwicklungsbereiche (sozial, emotional, intellektuell, sprachlich, motorisch) sind miteinander verknüpft und voneinander abhängig
- welche Erfahrungen das Kind macht, einschließlich der Art und Weise in der Eltern auf seine Aktivitäten reagieren, formt die Entwicklung mit der die Kinder versuchen sich an ihre Umwelt anzupassen
Beispiel 2.-6. Lebensmonat: Tamara
Beispiel 6.-9.Lebensmonat: Julia
Beispiel 9.-12. Lebensmonat: Nina
Beispiel 12.-18. Lebensmonat: Karl
Beispiel 18.-24. Lebensmonat: Thomas
Beispiel 24.-36. Lebensmonat: Anton
Beispiel 0-2.Lebensmonat: Benjamin
Der acht Woche alte Benjamin schreit
und schreit jeden Abend, schlägt mit Armen und Beinen wild um sich, während
seine Eltern alles Mögliche versuchen ihn zu besänftigen. Sie wiegen,
schaukeln, schmusen ihn; massieren seinen Bauch falls er Blähungen haben
sollte; singen Schlaflieder, alles um ihn zu beruhigen. Manchmal dauert dies 20
Minuten, manchmal 2 Stunden.
Mit der
Wahrnehmung und Befriedigung der kindlichen Bedürfnisse erhält Benjamin die
Gewissheit, dass es Personen gibt, die seine soziale und emotionale Entwicklung
unterstützen und auf die er sich in Zukunft verlassen kann. So lernt er mit der
Zeit soziale Beziehungen einzuschätzen, seine Stimme und Motorik zur
Kommunikation zu benutzen, sich selber als wirksam zu erleben und sich selber
zu beruhigen. Dies verschafft ihm das notwendige Vertrauen zu sich selbst und
zu seiner Umwelt.