Unser Praxisansatz
Die Art, wie wir in unserer Gesellschaft Kinder wahrnehmen, hat sich verändert. Viel häufiger als in der Vergangenheit reagieren wir mit Sorgen oder Fragen auf ihr Verhalten. Sie als Eltern sehen sich schon früh mit hohen Erwartungen konfrontiert – sowohl an die Fähigkeiten der Kinder als auch an Ihre eigene Leistung als Erziehende. Dieser Druck kann es für Sie schwerer machen, ein Erziehungs- und Beziehungsverhalten zu entwickeln, bei dem Sie sich sicher fühlen.
Eine etablierte Bindung und die Fähigkeit zur emotionalen Regulation sind die Basis einer gesunden kindlichen, insbesondere psychischen Entwicklung. Ihre Kinder lernen von und mit Ihnen als Eltern, wie sie konstruktiv mit ihren Grundgefühlen – Angst oder Trauer, Wut oder Freude – umgehen können. Dieser Anspruch an das Zusammenleben als Familie ist historisch gesehen noch relativ jung, denn früher hat man die Bedeutung von Gefühlen als unwichtig oder sogar störend und unangebracht eingeschätzt. Eine strafende oder aufs reine Funktionieren ausgelegte Erziehung hat z. B. ausdrücklich nicht das Ziel, die Gefühle des/der anderen zu berücksichtigen.
Wenn dann zusätzliche Faktoren wie etwa eine psychiatrische Erkrankung, Traumata, anhaltender Streit oder Schicksalsschläge den Alltag belasten, fühlen Eltern sich manchmal wie in einer Sackgasse – vor allem, wenn ihre Möglichkeiten zur Kompensation nicht ausreichen oder schlicht erschöpft sind.
In unserer Praxis wollen wir Sie als Eltern unterstützen und soweit absichern, dass Sie mit Ihrem Kind einen emotionalen Abstimmungsprozess entwickeln können. Gemeinsam erarbeiten wir mit Ihnen Möglichkeiten, wie sie Konflikte lösen und Ihr Kind kooperativ anleiten können, damit Ihr Kind seine Entwicklungsaufgaben bewältigen kann.
Wenn es Eltern gelingt, im familiären Alltag einen kompetenten Umgang mit Gefühlen und Konflikten zu finden, dann sinkt nachweislich das Risiko für die Manifestation einer psychiatrischen Erkrankung. Das zeigt die jahrelange Erfahrung in unserer Praxis, ebenso wie die diesbezügliche Forschung. Deshalb sehen wir Ihre frühen Sorgen als Eltern – wenn es z. B. ums Schlafen oder Füttern geht, um Lenkung, Trotz oder Aufmerksamkeit – auch als eine Chance an. Denn durch solche Krisen ergibt sich die Möglichkeit, Entwicklungsziele und deren Umsetzung anders zu betrachten und vielleicht neu auszurichten.
Sehr gern unterstützen wir Sie auf diesem Weg, Ihre eigenen Möglichkeiten zu entdecken und zu erweitern. Inwieweit Sie von unserem Angebot profitieren können, hängt neben den fachlichen Voraussetzungen auch davon ab, ob es uns gemeinsam gelingt, einen vertrauensgeleiteten Prozess zu etablieren. Mithilfe folgender Aspekte können Sie selbst eine erste Einschätzung dazu vornehmen.